Wir wollen unsere Gewässer und das Grundwasser schützen und damit auch die Basis für unsere Trinkwasserversorgung sichern.
Wir wollen gemeinsam mit den Forstbehörden und Waldbesitzer*innen ein Konzept zum Erhalt und zur natürlichen Entwicklung unseres Waldes erarbeiten. Der Wald ist zum einen Existenzgrundlage, aber vor allem CO2-Speicher, Sauerstoffproduzent, Klimastabilisierer, Lebensgrundlage für Flora und Fauna, erhält die Artenvielfalt und bietet uns Menschen Raum zur Erholung.
Wir setzen uns ein für Nachhaltigkeit, Biodiversität und Renaturierungsmaßnahmen, geschützte Biotope und weitere schützenswerte Flächen im Biotopverbundsystem. Vor dem Hintergrund der Klimaerwärmung und Hitzeperioden ist verstärkt auf Frischluftschneisen zu achten.
Wir wollen den Flächenverbrauch stoppen. Besonders landwirtschaftliche Flächen mit ertragreichen Böden müssen geschützt werden. Vorrangig sollten Industriebrachen für eine neue Gewerbeansiedlungen oder Erweiterungen genutzt werden. Neue Gewerbe- oder Industrieansiedlungen dürfen nur noch klimaneutral erfolgen.
Wir setzen uns für den Schutz unserer Böden ein. Humuserhaltende und vor allem humusbildende Maßnahmen tragen in ihrer Funktion als CO2-Speicher erheblich zum Klimaschutz bei. Besonders in den Hanglagen muss der Boden vor Erosion geschützt werden, um den Verlust von Mutterboden zu vermeiden.
Der Raubbau an den heimischen nichtenergetischen Rohstoffen muss beendet werden. Der Gesteinsabbau muss nach und nach zurückgehen und durch Kreislauf- und Recyclingwirtschaft ersetzt werden.
Um die aktuellen Klimaziele erreichen zu können, brauchen wir den deutlichen Ausbau von Windenergie und Photovoltaik. Dazu müssen entsprechende konkrete Zahlen für die Ausbauziele in unserer Region definiert und die erforderlichen Flächen beziffert und ausgewählt werden. Dabei setzen wir auf eine breite Bürgerbeteiligung im Planungsverfahren wie auch in den finanziellen Erträgen. Positive Beispiele von bereits umgesetzten Projekten in anderen Regionen können dabei unterstützen. Synergien sollten genutzt werden – z. B. abgeholzte ehemalige Waldflächen könnten für Windenergieanlagen genutzt und ein Teil der Erträge für die Wiederbewaldung mit Naturwald zur Verfügung gestellt werden.
Vor dem Hintergrund der Entscheidung vom BVerfG in Karlsruhe und dem novellierten Klimaschutzgesetz der Bundesregierung brauchen wir einen völlig neuen Ansatz in unserer Region. Historisch bedingt wurde bisher auf flächenintensive Industrie gesetzt. Aber aufgrund des Reliefs sind die verfügbaren Flächen begrenzt und viele Kommunen geraten an Grenzen. Zusätzlich befinden sich die aus der Historie gewachsene Industriebereiche gerade im Umbruch. Auch für die in unserer Region weit verbreiteten Autozulieferer steht eine Umstrukturierung bevor. Verbrennungsmotoren werden verschwinden, Elektroantriebe kommen. Ein Umdenken ist erforderlich. Welche neuen Technologien und Innovationen mit möglichst geringem Flächenbedarf könnten wir hier vor Ort generieren? Wie können wir dem Bevölkerungsschwund entgegentreten? Wie können die Innenstädte wieder belebt und attraktiv gestaltet werden? Inwieweit können wir unsere Region für Tourismus und mit digitalen Arbeitsplätzen attraktiv gestalten?